Was ist Tischtennis?
Tischtennis ist die wohl meistgespielte Ballsportart. Ob im Garten, in der Badi, auf dem Pausenplatz oder in der Halle, ob Kinder, Teenager oder Senioren, ob Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung oder Topathleten; Tischtennis kann überall und von jedem gespielt werden!
Die Faszination an diesem Sport liegt zweifellos darin, dass Tischtennis zu den schnellsten und schwierigsten Sportarten überhaupt zählt. Die hohe Geschwindigkeit des Balles und die kurzen Distanzen zwischen den gegnerischen Spielern führt zu einer Flugzeit von wenigen Zehntelssekunden. Als Spieler ist eine gute Reaktion deshalb zwingend.
Zusätzlich sind die richtige Technik und eine ausgefeilte Taktik wichtige Bestandteile des Sportes. Entscheidend ist der Moment des Balltreffpunktes. Dort muss die Körperhaltung, die Kraft und der Treffwinkel stimmen, um den Ball optimal schlagen zu können. Mit einer guten Technik können auch taktische Variationen mit Rotation, Geschwindigkeit und Platzierung in einen Ballwechsel eingebracht werden, sodass der gegnerische Spieler in Bedrängnis gebracht werden kann. Umgekehrt gilt es selbst keine Fehler zu machen, sondern den Ball sicher und in guter Qualität zu spielen.
Ausrüstung
Um Tischtennis spielen zu können werden folgende Dinge benötigt:
- Schläger:
Er besteht aus einem Holz und zwei Gummi-Belägen in den Farben Schwarz und Rot und wird von jedem Spieler individuell zusammengestellt. Kostenpunkt ca. 20 - 180 CHF - Ball:
Die Bälle sind aus Plastik und haben einen Durchmesser von 40 mm. Im Vereinssport werden sie vom Verein zur Verfügung gestellt.
Kostenpunkt ca. 2 CHF pro Stück - Netz:
Die Netzgarnitur wird im Vereinssport ebenfalls vom Verein zur Verfügung gestellt.
Kostenpunkt ca. 60-80 CHF - Tisch:
Tische gibt es sowohl für den Indoor-, wie auch für den Outdoorsport. Sie werden im Vereinssport ebenfalls zur Verfügung gestellt.
Kostenpunkt ca. 1000 CHF
Die 7 goldenen Tischtennisregeln
1. Technik beim Aufschlag:
Der Ball muss hochgeworfen werden und danach mit dem Schläger erst auf die eigene, danach auf die gegnerische Tischplatte gespielt werden.
2. Platzierung beim Aufschlag:
Der Aufschlag kann überall auf dem Tisch platziert werden und muss nicht diagonal gespielt werden, eine Ausnahme bilden das Doppel und der Rundlauf.
3. Wechsel des Aufschlages:
Nach jeweils zwei Aufschlägen erhält der andere Spieler den Aufschlag.
4. Wiederholung des Aufschlages:
Berührt der Ball beim Aufschlag die Netzgarnitur und fällt danach auf die gegnerische Platte, wird der Aufschlag wiederholt.
5. Der Ballwechsel:
Während dem Ballwechsel muss der Ball direkt auf die gegnerische Tischhälfte gespielt werden. Fällt der Ball ins Netz oder neben den Tisch ist dies ein Punkt für den Gegner. Berührt der Ball die Netz- oder Tischkante ist dies ein gültiger Ballwechsel.
6. Der Satz:
Ein Satz endet, wenn ein Spieler elf Punkte erreicht hat und dabei mindestens zwei Punkte Abstand hat (Beispiel 11:4, 13:11, 11:8). Beim Stand von 10:10 beginnt die Verlängerung und der Aufschlag wird nach jedem Punkt gewechselt, bis ein Spieler zwei Punkte Vorsprung hat
7. Das Match:
Um ein Spiel zu gewinnen müssen drei Sätze gewonnen werden (Best-of-Five), bei wichtigen internationalen Wettkämpfen müssen vier Sätze gewonnen werden (Best-of-Seven). Im Entscheidungssatz werden die Seiten gewechselt, sobald der erste Spieler fünf Punkte erreicht hat.
Vereins- und Wettkampfbetrieb in der Schweiz
In der Schweiz gibt es 262 Tischtennisvereine, welche bei Swisstabletennis (Webseite Swisstabletennis) registriert sind. Viele von ihnen bieten neben einem Erwachsenentraining auch ein Juniorentraining mit einem ausgebildeten Trainer an. Ein Vereinstraining startet jeweils mit einem Einlaufen, bei welchem vor allem Koordination und Kraft trainiert werden. Anschliessend werden am Tisch verschiedene Übungen gespielt, die die technischen und taktischen Fähigkeiten der Spieler fördern. Auch Trainingswettkämpfe und verschiedene Turnierformen werden immer wieder in ein Training eingebaut.
Wettkämpfe werden in Mannschaften mit mindestens drei Personen gespielt.Die sogenannte Meisterschaft wird in unterschiedlichen Ligen ausgeführt, je nach Stärke des Teams kann in der Nationalliga A, B oder C, oder in den Regionalligen 1. - 6. Liga gespielt werden. Die Mannschaften spielen in Gruppen von maximal acht Mannschaften jeweils ein Hin- und Rückspiel. Während einer Meisterschaftsrunde gibt es insgesamt 10 Matches, wobei jeder Spieler drei Einzelspiele bestreitet. Hinzu kommt noch ein Doppel, bei welchem jeweils zwei Spieler jeder Mannschaft gegeneinander antreten. Neben der Mannschaftsmeisterschaft gibt es an den Wochenenden auch Turniere, an welchen begeisterte Spieler in verschiedenen Stärkeklassen und Alterskategorien in Einzel- und Doppelwettkämpfen antreten können.
Auch organisieren viele Vereine immer wieder Teamwettkämpfe und Speckbrättliturniere, bei welchen der Spass und das gesellige Zusammensein im Vordergrund stehen.
Fun and Facts über den Tischtennissport
- Die aktuelle Weltrangliste Nummer eins bei den Herren ist der Chinese Fan Zhendong, bei den Frauen ist dies die Chinesin Cheng Meng (Stand 2021)
- Die beste Europäische Spielerin ist Liu Jia aus Österreich, der beste Europäische Spieler ist der Deutsche Dimitrij Ovtcharov (Stand 2021)
- Die besten Schweizer Spieler sind Lionel Weber und Rachel Moret (Stand 2021)
- Der längste Ballwechsel im Tischtennis schaffte es mit 8 h 30 Minuten und 6 Sekunden ins Gusiness-Buch- der-Rekorde
- Das längste Match wurde von Uwe Geiger (DE) und Thomas Opiol (DE) im Jahre 1985 mit insgesamt 168 Stunden gespielt
- Die Höchstgeschwindigkeit eines Tischtennisballs kann bis zu 180 km/h betragen
- Der grösste Rundlauf fand am 5. Juni 2019 in Düsseldorf statt, dort spielten an 105 Tischen 2'074 Kinder und Jugendliche
- Das erste Tischtennisspiel welches im im Oktober 1954 im Fernseher übertragen wurde, fand zwischen Deutschland und der Schweiz statt.